Dienstag, 1. Dezember 2020

Bauchkrämpfe - Ursachen, Symptome und Behandlung

 

Beim Darm handelt es sich im Grunde genommen um einen schlauchartigen Muskel. Wenn alles normal läuft, befördert er den Nahrungsbrei in wellenförmigen Kontraktionen Richtung Darmausgang und scheidet dabei die verwertbaren Nahrungsbestandteile von dem Teil der Nahrung, der ausgeschieden werden soll. Ist dieser Prozess gestört, kommen diese rhythmischen Kontraktionen zum Erliegen bzw. verlangsamen sich und der Verdauungstrakt macht durch Bauchkrämpfe darauf aufmerksam, dass etwas nicht stimmt.

Und genau mit diesen Bauchkrämpfen befasst sich der folgende Artikel.

Bauchkrämpfe äußern sich typischerweise wellenartig, d.h. sie werden manchmal stärker und sind manchmal schwächer. Der Darm ist von einem Geflecht von Nerven umgeben, die, einmal gereizt, diese Schmerzen weiterleiten. Man spricht in diesem Fall dann von Koliken. Ebenso können sich Infektionen des Magen-Darm-Trakts, ausgelöst zum Beispiel durch entsprechende Viren oder Giftstoffe in der Nahrung, als krampfartige Bauchschmerzen zeigen. Beide Fälle tun zwar weh, sind aber vorerst noch unbedenklich. Meist fühlt sich auch die Bauchdecke hart und verspannt an und manchmal strahlen die Schmerzen sogar bis in den Rückenbereich aus.

Als Faustregel gilt: Halten die Schmerzen länger als 3 Tage lang an, sollte man einen Arzt konsultieren. Das gleiche gilt, wenn die Bauchkrämpfe von zusätzlichen Symptomen wie Druchfall oder Erbrechen begleitet werden.

Was hilft gegen Bauchschmerzen

Bis dieser Punkt erreicht ist, gibt es aber noch eine Menge, das man selber tun kann. Wärmezufuhr, Massagen und leckere Kräutertees sind altbewährte Hausmittel, auf deren Wirksamkeit man sich verlassen kann. Bleibt ein gewisses Level an Bauchschmerzen dennoch bestehen, empfiehlt sich die Abklärung einer eventuell vorhandenen Nahrungsmittelunverträglichkeit. Hierzu ist ein sogenanntes Ernährungstagebuch hilfreich. Dazu notiert man sich, analog zu einem normalen Tagebuch, welche Lebensmittel man an welchen Tagen konsumiert hat und an welchen Tagen dabei Bauchkrämpffe auftraten. Stellt man fest, dass die Bauchkrämpfe stets nach dem Genuss derselben Lebensmittel auftreten, ist man einer potenziellen Lebensmittelallergie schon dicht auf der Spur. Die endgültige Abklärung mit einem entsprechenden Test geht schnell, ist unkompliziert und alles was zukünftig zu tun ist, ist, die Allergie auslösenden Nahrungsmittel fortan zu vermeiden. Da in Deutschland für  Inhaltsstoffe von Lebensmitteln eine Kennzeichnungspflicht auf Verpackungen vorgeschrieben ist, lässt sich auch das relativ einfach bewerkstelligen.

Dauerhaft bringt es jedoch nichts, sich nur über die Symptome zu unterhalten und die wirklichen Ursachen außen vor zu lassen. Das wäre in etwa so, als würde man den Überbringer einer Botschaft nur deshalb töten, weil einem die Botschaft nicht passt. Dazu gehört, dass man seinen Lebensstil einmal eingehender überprüft, insbesondere was die Essgewohnheiten angeht. Wie viel Alkohol, Nikotin und Koffein konsumiere ich? Was nehme ich eigentlich genau zu mir, zu viel tierische Fette, zu viel Fleisch, zu viel aufblähende Speisen oder kohlensäurehaltige Getränke? Sorge ich für ausreichend Bewegung an der frischen Luft und Sport, trinke ich mindestens 2 Liter Wasser pro Tag und finden sich auch genügend ballaststoffhaltige Lebensmittel auf meinem Speiseplan? Das alles gilt es ehrlich zu beantworten und auch die Frage, wie viel Stress man ausgesetzt ist, gehört in eine ehrliche Analyse. Letzterer lässt sich bedauerlicherwseise nicht immer vermeiden. Aber man kann ihm effektiv entgegenwirken, indem man für sich und seinen Körper bewusst und regelmäßig Freiräume für Stille schafft. Entsprechende Entspannungstechniken sorgen dafür, dass sich die Atmung allmählich beruhigt, die Muskulatur entspannt und das gesamte vegetative Nervensystem aufatmet. Davon profitiert auch das Verdauungssytem.

Yoga, Meditationen, Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen heißen hier die Zauberwörter und bestimmte Entspannungstechniken, wie zum Beispiel Kieser Training, werden von einigen Krankenkassen sogar mitfinanziert.

Lesen Sie mehr: Verstehen, was gegen Bauchschmerzen hilft

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